- 29 Jan 2006, 11:29
#461
Zitiere hier mal aus einem anderen Forum, bzw. aus deren Schädlingsbestimmung:
Der Messingkäfer gehört zur Gruppe der Materialschädlinge. Die Käfer wirken aufgrund ihrer spinnenähnlichen Gestalt auf die meisten Menschen ekelerregend. Messingkäfer sind gierige Fresser und schädigen unter anderem Textilien. Dadurch können nicht unerhebliche Schäden entstehen.
Aussehen:
Die Käfer sind 2,5 bis 5 mm lang und von spinnenartiger Gestalt. Sie sind messingfarben aufgrund der dichten Behaarung, haben lange Beine mit
keulig verdickten Schenkeln und einen stark aufgewölbten Hinterleib. Der
Halsschild ist abgerundet und verbirgt den Kopf darunter. Die deutlich
gegliederten Fühler sehen fast wie Laufbeine aus. Die Käfer sind flug-
unfähig. Nach dem Schlüpfen sind die Larven circa 1,5 mm lang. Ausge-
wachsen erreichen sie 5 bis 7 mm. Sie sind engerlingsartig gekrümmt,
haben 3 Brustbeinpaare und spärlich behaart. Ihre Färbung ist anfangs
blau weiß, später gelblich mit hellbrauner Kopfkapsel. Die Puppen liegen
im gesponnenen Kokon und sind 3,4 bis 5,4 mm lang, weißlich, später elfenbeinfarben.
Entwicklung:
Bis zu 200 Eier legt das Weibchen bei günstigen Verhältnissen ab: Im
Normalfall sind es 100 bis 150. Die Legeperiode dauert mehrere Monate,
die Eiruhe ca. 14 Tage. Das Larvenstadium mit 2 bis 3 Häutungen dauert
ca. 75 Tage. Die Umwandlung zum Käfer erfolgt in gesponnenen Kokons.
Die Puppenruhe dauert ca. 15 Tage. Danach ruht der Käfer noch 18 Tage
im Kokon. Die gesamte Entwicklungsdauer beträgt ca. 4 Monate. Die herumvagabundierenden Käfer leben dann noch ca. 5,5 Monate. Es gibt
1 bis 2 Generationen pro Jahr. Bei günstigen Verhältnissen erfolgt in ca.
5 Wochen eine Bestandsverdoppelung.
Vorkommen und Bedeutung:
Messingkäfer haben ein weites Nahrungsspektrum. Als Nahrung dienen den Käfern und Larven z. B. Getreide, alle Getreideprodukte, Heu, Stroh, Samen, Drogen, Trockenfrüchte, Kakao, Tapetenkleister, Häute, Felle, Leder und Wollabfälle. Aber auch Knochen, tote Insekten, Kot von Ratten und Mäusen werden nicht verschmäht. Besonders bei einem Massenvorkommen in Wohnräumen wirkt der Messingkäfer in hohem Maße ekelerregend. Er beeinflusst so Wohlbefinden und Gesundheit des Menschen. In Wäsche, Geschirr, Lampen, Schwämmen, Bürsten, oder an frischem Brot und anderen Lebensmitteln. Achtung bei Textilien! Umherwandernde Käfer benagen auch Stoffe, die für ihre Ernährung unbrauchbar sind. Dabei entwickeln sie eine Vorliebe für Textilien. Es sind erhebliche Schäden möglich!
Mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen pflegen Messingkäfer die Fasern vor
dem Zernagen aus dem Gewebe herauszuziehen. Dadurch entstehen in
dünneren Stoffen Löcher von meist rundlicher Form, zuweilen mit ausge-
fressenen Rändern. An starken Geweben fressen die Käfer gewöhnlich
nur die abstehenden Fasern, so dass an diesen Stellen das Grundgewebe freigelegt wird. Die Einschleppung des Messingkäfers erfolgt meist mit
Waren. Seltener ist die Zuwanderung aus Nachbarhäusern, Ställen, Vogel-
oder Wespennestern, Bienenstöcken usw. Messingkäfer sind lichtscheu
und ruhen tagsüber in Ritzen, hinter Sockelleisten, Vorhängen, Tapeten,
Türrahmen, Bildern, unter Fußmatten und Teppichen.
Gegenmaßnahmen:
Die Käfer entwickeln sich hauptsächlich in alten Häusern unter der Fuß-bodendielung in der sogenannten Fehlbodenfüllung. Diese besteht in alten Gebäuden aus organischem Material, welches von den Käfern zur Ent-
wicklung genutzt werden kann. Deshalb muss die Bekämpfung der Tiere
auch dort, an ihrem Entwicklungsort, stattfinden. Die Maßnahmen müssen umfassend sein und das gesamte und alle Hohlräume Haus erfassen. Sie
sind aufwendig und langwierig und sollten eigentlich nur von Fachbetrieben durchgeführt werden. Wer bereit ist viel Zeit und Arbeit zu investieren, kann auch mit amorphen Silikatstäuben, die in alle Hohlräume zu verbringen sind, einen Befall tilgen. Hierzu sollte jedoch ein professionelles Stäubegerät benutzt werden.
Das heißt:
- alle Hohlräume anbohren (dabei auf den Balkenverlauf achten - ca. 6mm)
- Türfüllungen u. dgl. nicht vergessen
- ausreichen Silikatpulver einstäuben
- mit Klebefallen evtl. noch vorhandene Befallsherde bestimmen
- dort wo weiterhin Käfer auftreten erneut Stäuben, dabei auf Hohlräume
achten die noch nicht bearbeitet wurden
- Die Arbeiten so lange wiederholen bis keine Messingkäfer mehr
auftauchen
Amorphe Silikatstäube sind für den Menschen ungiftig. Sie binden Feuchtigkeit ,eine Lebensgrundlage für Insekten und zerstören deren Lebensgrundlage. Darüber hinaus sind Silikatstäube auch in der Lage Insekten direkt abzutöten, da sie in feine Hauspalten eindringen können