IHR KAMMERJÄGER FORUM

SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNG & SCHÄDLINGSPRÄVENTION LEICHT GEMACHT

Ärger mit ungebetenen "Mitbewohnern"
By cobra69
#25947
Hallo zusammen,

ich habe eine Frage an die Allgemeinheit hier: Wer hat Erfahrungen mit hartnäckigen Mäusen im Haus gemacht und kann mir Tipps geben?

Mein Problem:
Wir haben (so wie es ausschaut) zu 99,9% eine Maus im Haus.
Diese scheint durch ein offenes Kellerfenster gekommen zu sein.
Sie versteckt sich im Versorgungsschacht, der vom Keller bis ins Dachgeschoss führt und wühlt das Styropor unterm Estrich auf und jeden Morgen sehen wir unter dem Versorgungsschacht kleine Styroporkügel.
Im Keller habe ich Spuren gesehen, die auf eine Maus hindeuten: Mäusedreck, der genauso aussieht, wie der in der Garage gefangener Mäuse. Bisspuren an der Schokolade im Vorratsraum, der neben an ist. (Jetzt sind alle Lebensmittel im Vorrausraum gesichert und dieser unzugängig)

Ich habe bis jetzt alles mögliche durchprobiert:
- Klappfallen (sowohl Holz- als auch Plastik)
- verschiedene Köder (Käse, Speck, geräucherten Speck, Schokolade, Nüsse, Kekse, Gummibärchen...)
- Lebendfallen (auch mit den o.g. Ködern)
- Korbmäusefalle (auch mit den o.g. Ködern)
- "Klappfalle" (z.B. http://www.wippomatic.nu/tys/wippomatic.html )
Die Maus macht um die Fallen einen Bogen!
Wenn ich aber den o.g. Köder einfach so auslege, dann futtert die über Nacht alles weg.
Habe mich schon diverse Foren durchgelesen und diverse Tipps befolgt, u.a. Fallen am Rand aufstellen, da die Laufwege der Mäuse meist nicht quer durch den Raum gehen. Dann mit Gummihandschuhen die Fallen mit Köder befüllen und mit Gummihandschuhen aufstellen, damit die Maus nicht den Menschen wittert. Alles vergebens. Die Maus hungert wohl lieber, als daß sie in eine der o.g. Fallen geht.
Ich habe 3 verschiede Mäusegifte probiert, aber nichts schlägt an. In der Falle geht sie nicht dran, lasse ich es offen rumliegen, ist meist alles weg. Vielleicht hortet die dieses, aber gegessen hat sie davon auch, da krümmerreste zu sehen sind. Auch daß es neben fallenscheuen auch giftresistente Mäuse gibt, habe ich auch gelesen, aber sowas ist mir bis jetzt nicht untergekommen. und es kann nur eine Maus sein, denn mehere fallenscheue und gleichzeitig giftresistente Mäuse ist unwahrscheinlich. In der Garage habe ich mit einfachen Fallen und alten bzw. nicht mehr frischen Ködern Mäuse gefangen, aber zu Hause will das Vieh nicht in die Falle gehen.

Bevor ich jetzt den Versorgungsschacht in die Luft sprenge :roll: , hat einer eine Idee?
Wie ist es mit "ausräuchern"? Hat das schon jemand versucht? Und wenn ja, womit genau und mit welchem Erfolg?
Ich bin für jeden Tipp dankbar! :cry: :wink:
By beastbuster
#25949
Hallo Cobra,

die Wirkung der Antikoagulanzien in den Ködern setzt erst nach 3-5 Tagen ein, also löst sich das Problem vielleicht noch. Lass die Maus/Mäuse noch mehr Köder aufnehmen und halte eigene Vorräte unter Verschluss. Natürlich gibt es auch bei Mäusen regional Resistenzen gegen manche dieser Wirkstoffe. Um das anzunehmen bedarf es wohl eines längeren Zeitraumes und wiederholter Präparataufnahme. Weitere wichtige Infos wären Name des Wirkstoffes, Fraßmenge und -häufigkeit, Ausschluss weiterer Nahrungsquellen, Ort/Region.

Mit Schlagfallen - versehen mit Nuss-Nougat-Köder ("Nutella") - fängt man einzelne Mäuse, wenn sie nicht schon gelernt haben, dass solch eine Falle zuschlägt. 4-5 Fallen an den Wänden, zur Wand hin zeigend, aufgestellt, erhöhen die Erfolgschancen. Der menschliche Geruch an den Händen hat dabei wenig Einfluss, eher werden Gummihandschuhe als ungewohnter Geruch wahrgenommen.

Viel Erfolg
Bb
By cobra69
#25950
Hallo Beastbuster,

Danke für Deine Antwort.
Das mit der Wirkung des Giftes ist leider leider nicht nachvollziehbar. Die Maus haben wir seit Anfang Dezember und seit Weihnachten "füttere" ich die nur noch mit Gift. Das mit den 3-5 Tagen Wirkungszeit stand auch auf der Verpackung, aber scheinbar kann das Vieh nicht lesen. So resistent kann doch keine Maus sein, oder? Das frei rumliegende Gift ist immer weg, kleine Krümmel sind zu sehen, also muß die das auch essen und nicht horten.
Die Schlagfallen hatte ich auch schon ausprobiert, mit Schokolade, auch Nutalla, die Snickers, die das Vieh im Vorratsraum aufgefressen hatte, habe ich als Köder genommen, keine Chance. Die Schlagfallen liegen an der Wand/Sockel. Zwei Fallen immer in entgegengesetze Richtung. Die Lebendfallen, Korbmäusefallen und Klappfallen sind auch an der Wand, überall verstreut. Wenn ich mir den Keller so anschaue, dann kommt es mir vor wie bei dem Film Mäusejagd ( http://www.kino.de/kinofilm/maeusejagd/43221 ), selbst ich löse durch den Luftzug mal die eine oder andere Falle aus, aber das Vieh nicht. Unfaßbar!
Was sagst Du zum "ausräuchern"? Oder gibt's da was, was ich in den Vesorgungsschacht "sprühen" kann, damit das Vieh entdlich verreckt (sorry, die Ausdrucksweise, aber nach zwei Monaten hat man nur noch einen Hals auf das Vieh und wünscht diesem, daß es nicht in die Lebendfalle läuft sonst vergesse ich, daß ich eigentlich keiner Fliege was tun kann... :twisted: )
By cobra69
#25958
Hallo Beastbuster,

sorry für die späte Antwort; hatte berufl. Gründe. .. und die Maus ist immernoch da :(

Also der Wirkstoff ist: "0,05g/kg Brodifacoum".

So generell gefragt: Was würdest Du in meiner Situationmachen, bzw. zu welchen Mitteln greifen?
By beastbuster
#25964
Hallo,

Brodifacoum gehört zu den potentesten Antikoagulanzien, die zur Nagerbekämpfung eingesetzt werden. Eine Resistenz Deiner Maus würde ich daher nicht annehmen. Die Aufnahme von ein paar Gramm Ködermaterial reicht (insbesondere nach wiederholter Aufnahme) allemal, auch "Supermäuse" zu vergiften. Meistens ist es eher das Problem, dass der Köder aufgrund alternativer Nahrungsquellen verschmäht wird. Wenn über die angefressenen Lebensmittelvorräte auch noch Vitamin K1 (Gegenmittel dieser Wirkstoffgruppe), z.B. in Milchprodukten, Gemüse, Getreideprodukten, aufgenommen wird, kann die Wirkung u.U. ausbleiben.

Schlagfallen sind gerade bei Einzeltieren sehr effektiv. 2-3 saubere Schlagfallen, an der Wand (zur Wand hin zeigend) ausgelegt, mit Nuss-Nugat-Creme, angebratenem Speck, Fisch, synthetischem Lockstoff, oder ... versehen, lösen i.d.R. das Problem. Leider gibt es aber manchmal auch "Mäuse mit Abitur", die evtl. schon mal eine zuschnappende Falle beobachtet haben, oder warum auch immer nicht in die Fallen tappen.

Die beste Herangehensweise ist natürlich immer das Entfernen/Verschließen von Rückzugsräumen, durch freiräumen und Löcher abdichten.

Viel Erfolg (und lass Dich nicht ärgern)
Bb
By cobra69
#25967
Hallo Bb,

danke für Deine Antwort.

Das mit dem "Abitur" scheint ja bei dem Vieh bei mir zu stimmen. Hatte insgesamt 18 Schlagfallen (drei verschiedene Modelle) aufgestellt. Köder in verschiedenen Variationen (Gift und Deine beschriebenen - Dein Fisch hatte ich noch nicht). Die Fallen sind auf den Laufwegen am Sockel verteilt, sogar in drei Richtungen (beide Laufwege und eine da dran, wenn sie diese umgeht). Die paar Lebendfallen sind ähnlich bestückt. Selbst an diese "Wippomatic", die nicht als Falle erkennbar ist, geht sie nicht dran.

Ich bin die ganze Zeit dran die Maus mit außerhalb der Fallen liegenden Gift "0,05g/kg Brodifacoum" zu füttern. Durch die Nag-reste sehe ich, daß sie das Zeug futtert und nicht ausschließlich hortet. Ausweichnahrung hat sie eher nicht, da alles festverschlossen in Boxen ist.
Am Rande gefragt: Wie lange kann eine Maus ohne Nahrung überleben? Reicht der auch Dämmaterial, Styropor und Pappe als Nahrung aus für eine gewissen Zeit?
Oder eine andere Frage: Gibt es "Direktgifte"? Ich meine jetzt nicht direkt Blausäurekapseln/Zyankali, aber ein Gift, daß bei den Nagern direkt wirkt nach Aufnahme. Gibt es da was, was man offiziel kaufen kann?
Wie sieht es mit Wasser aus? Da sie keinen Weg nach draußen hat, frage ich mich, wie sie Flüssigkeit aufnehmen kann?