kammerjaeger.de

Hallo.
Zur Vorgeschichte: über meine Schächte (Kamine) im Flur und der Küche wurde ich wohl seit letztem Sommer durch die Wohnung unter mir (da war der Kammerjäger dann vor einer Woche) mit Kleidermotten versorgt.

Ich hatte also seit letztem Sommer immer wieder abends 1 Motte, die ich auch getötet habe, kann aber nicht nachvollziehen, was nach Mitternacht (wenn ich schlafe) Einzug hielt. Bereits vorm Winter hatte ich dann die Schächte abgedichtet, alle Schränke geleert, Sommersachen in Plastiktüten, Mottenmittel ausgelegt etc. Im Winter dann auch Ruhe.

Das Ende vom Lied im Frühjahr: jetzt über den Hausflur und somit unter meiner 2ten Eingangstür kamen vereinzelt Motten durch. Die Tür wurde inzwischen komplett mit Silikon abgedichtet.

Vor 2 Wochen war jetzt unter mir der Kammerjäger in einer Wohnung, die schon tagsüber vor Motten nur so wimmelte (ein Messi).

Ich finde abends aber immer noch vereinzelt eine Motte in der Wohnung, muß also davon ausgehen dass ich irgendwo noch einen Rest habe.

5 Fallen sind aufgestellt, 1 einzelne Motte wurde da vor 2 Wochen gefangen. Ich habe Bedenken, 200.- für einen Kammerjäger auszugeben, ohne Garantie, dass der alles erwischt (in einer Mietwohnung von Bekannten war ein Befall 1 Woche nach dem Begasen wieder da).

Frage:
1) Ab wann könnte ich mich Mottenfrei betrachten.
2) Wie lange dauert es, bis ein "Nest" leergeschlüpft ist.
3) Oder wäre begasen und kaltvernebeln doch die ultimative Waffe?

Ich möchte irgendwann wieder meine Sommerklamotten aus den Plastiksäcken holen

Mike

edit: in der einen Falle im hinteren Wohnbereich (steht etwas höher) sind 4 Motten, 1 zappelt noch.
Kann mir jemand sagen, wieviele Fallen man auf ca. 140qm aufstellen sollte? Die Verteilung meiner Fallen ist momentan wie folgt:

GästeWC mit verpackten Sommerklamotten: 1 Falle (kein Befall)
hinterer Wohnbereich mit 2ter Eingangstür: 1 Falle mit Befall (4 Stück)
mittlerer Wohnbereich: 1 Falle (kein Befall)
Wohnbereich vorne: 1 Falle (kein Befall)
Schlafzimmer mit Kleiderschrank: 1 Falle (kein Befall).

Hallo Mike...

rapanuy hat geschrieben: Frage:
1) Ab wann könnte ich mich Mottenfrei betrachten.
2) Wie lange dauert es, bis ein "Nest" leergeschlüpft ist.
3) Oder wäre begasen und kaltvernebeln doch die ultimative Waffe?

Ich möchte irgendwann wieder meine Sommerklamotten aus den Plastiksäcken holen

Zu Frage 1:
Simpel geantwortet dann, wenn keine Motten mehr da sind. (So eine Antwort ärgert zwar häufig, ist aber so)
Zu Frage 2:
Es gibt kein "NEST". Die Weibchen legen ihre Eier und das wars. danach wandern die Larven dorthin, wo sie was zu fressen finden und das ist (mehr oder weniger) überall und nirgends.
Zu Frage 3:
Bevor an "BEGASEN" und Nebeln gedacht wird, sollte man eher an die Wurzel des Übels denken.
Bei einem Brand wird nicht das lodernde Feuer "bearbeitet", sondern die Grundlage, dem es entspringt.
Und das ist in deinem Fall offenbar dein Nachbar (Messi)
Entweder befanden sich über dem Winter noch Mottenlarven in der Diapause und sind vor kurzem seit Wärmeanstieg wieder bei dir zum Leben erwacht oder es fliegen regelmäßig neue Motten aus der Nachbarwohnung bei dir ein.
Die Mottenfallen sind übrigens nicht vorrangig eine Bekämpfungsmethode (höchstens dann, wenn sich ein Befall im Anfangsstadium befindet, da werden die paar Motten evtl. vor Vermehrungsexplosion weggefangen) sondern eine Nachweismethode.
Du solltest mit deinem Vermieter sprechen und das Problem schildern (sofern es in der Tat die Mottenart aus der Wohnung deines Nachbarn ist)

WENN eine Bekämpfungsmaßnahme bei dir erforderlich sein sollte (der fachmann muss das vor Ort SEHEN, um das einschätzen zu können), wäre das mit einer flächendeckenden Spritzbehandlung am erfolgversprechendsten. Und das muss dann vom Fachmann begleitet werden. (Wie eine Krankheit, deren Rückgang bis zur Genesung vom Arzt kontrolliert wird)
Das Wort Begasen streichst du am besten ganz schnell aus deinem Wortschatz. Das wird höchsten in ganz schwerwiegenden Fällen anderer Befallsart mit sehr giftigen Gasen gemacht, welche für bewohnte Umgebung nicht geeignet sind.
Nebeln ist immer wieder eine bequeme und beliebte aber oft nicht effektive Verfahrenstechnik. Das wird entweder mit Pyrethrum, Dichlorphos oder Perethrum UND Dichlorphos gemacht. Beide Wirkstoffe sind aber recht schnell (nach Stunden) unwirksam, daher bei Mottenlarven / -puppen nicht geeignet.

Und wenn schon ein Schädlingsbekämpfer im Hause war, kann deine Vermieterin ihn auch gleich zu dir schicken. Voila!

Rüdiger

Danke für deine lange Stellungsnahme.

Da ich die Schächte verklebt und überstrichen habe, und die Tür mit Silikon abgedichtet wurde, muß ich jetzt über Reste bei mir nachdenken.

Ich laufe jeden Abend alle 1/2h bis Mitternacht die Wohnung ab (Parkett/ Laminat) - leuchte in jede Ecke, Wände, Boden: sehe aber nix. Der Einzel-Teppich drüben (hinterer Teil) zeigt keinen Befall.
Können die unter Bodenleisten sitzen? Ich kann doch nicht alle Bodenleisten abbauen *grmpf* Nur ein Parkettleger bekommt die wieder sauber hingeschossen.

Dann plötzlich (gestern z.B.) wieder eine fliegende Minimotte.
Ich bin übrigens mein eigener Vermieter, kann also kaum jemanden in Regress nehmen. Der unter mir wird schon rausgeklagt wegen Mietausfällen.

Ich werde deine Idee des Spritzens mal anregen. Kann man darunter verstehen: Boden und Leisten werden eingesprüht, rumrennende Larven werden auch noch nach Mitternacht (wenn sie sich rauswagen) gekillt?

Mike

Hallo. Da hier die Vorgeschichte schon ausführlich beschrieben ist, mache ich einfach mal hier weiter. Der Messi unter mir wurde vor circa 3-4 Monaten Zwangs geräumt. Leider finde ich auch weiterhin über die komplette Wohnung verteilt alle paar Tage in den verschiedensten Ecken insbesondere an den Bodenleisten oder auch einmal an einer Wand eine hochkrabbelnde Larve.

Mir ist zwischenzeitlich eingefallen dass unter einem Teil der Wohnung (Laminat, hinterer Wohnbereich) noch vom Vorbesitzer ein Teppich zur Schalldämmung belassen wurde. Ich vermute daher dass die über den Nachbarn monatelang eingedrungenen Motten hier unter dem Laminat ihre Eier gelegt haben, damit haben die Larven natürlich auch zu fressen, und können sich unter dem Laminat bis in den anderen Teil der Wohnung unter dem dortigen Parkett (Wohnbereich bis zum Schlafzimmer) komplett ausbreiten.

Jetzt meine Frage: wie kann ich bei diesem Ansatzpunkt weitermachen. Ich habe inzwischen die Boden leisten mit einem Kontakt Insektizid (Lösung auf Bifenthrinbasis, Bactenet Industries) eingesprüht, trotzdem krabbelte gestern auch hier wieder eine Larve an der Wand hoch. Gibt es eine Vernebelungstechnik, die (laienhaft gefragt) mit einem so schweren Nebel arbeitet, den man einfach mal ein oder zwei Tage ohne Betreten der Wohnung in Bodennähe stehen lassen könnte, damit auch unter dem Laminat/ Parkett eingewirkt wird?

Herzlichen Dank für Anregungen,
Mike

Hi Mike,
lass Deine selbstversuche,daß bringt Dir garnichts.
Überlege selber wie lange Du für die Aktion benötigst.
Vernebeln ist eine gut Lösung,aber dabei muss einiges beachtet werden.
Beim vernebeln werden nur die geschlüpften und vertiegen Genossen gekillt.
Alles was in den Eiern ist bleibt.( Folgebehandlungen mindendestens 2)
Sei schlau hol dir einen Profi.

mfg Buz10

Danke dir. Ist irgendwie zum Kotzen: 200.- ++ weil man nen Messi unter sich hatte.
Ich habe dir ein Bild geladen von zwei verschiedenen Fallen (eine hängt im Schlafzimmer, eine hängt am anderen Ende der Wohnung).
http://img2.pict.com/c7/0e/f3/3745716/0/motte001.jpg

Die "Larven" sehen aus wie folgt:
http://edoc.hu-berlin.de/dissertationen ... objct1.jpg

Das was ich sonst als "Larve" im Netz finde (gelblicher fetter Körper, schwarzer Kopf) findet sich bei mir nicht. Ich finde immer nur (in verschiedenen Grössen) obiges. Ich versuche da auch noch ein Photo (schwierig, da ich nur ne Digicam hab).

Ich werd mir mal KVs zum Vernebeln einholen
Mike

Hi Mike,

das sind keine Mottenlarven,
Das was Du da Fotografiert hast geht in Richtung Dermestidae, Speckkäfer.

Hole dir einen Profie mach nichts selber.
mfg Buz10