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EIne dringende Frage an euch alle:

Im Sommer bin ich in eine Neubauwohnung eingezogen und habe gleich am ersten Abend Schädlingsbefall bemerkt. Bei jeder Kontrolle der rund 60 qm hatte ich um die 20 Tiere am Tesastreifen kleben, auch mehrmals am Tag; außerdem andere Tiere auf dem Fußboden, in den Ecken, sogar im Bett.

Der Schädlingsbekämpfer war da, hat die Mitbewohner als Staubläuse und Silberfische identifiziert und die Wohnung mit detmol-plus ausgesprüht. Nach sechs Wochen hat eine Reinigungsfirma gründlich geputzt. Hin und wieder krabbeln allerdings noch ein, zwei Staubläuse an den Wänden.

Das Problem: Ich habe extrem auf das Vorhandensein der Tiere und auf das Ausbringen des Insektengifts reagiert, mit Panikattacken, Aggressionsschüben, allen Ernstes sogar Selbstmordgedanken. Tatsächlich habe ich mich dermaßen vor der Wohnung und allen meinen Sachen geekelt, dass ich meine gute Stelle an der Uni gekündigt habe und seit einem halben Jahr wieder bei meinen Eltern bin! Die Wohnung steht seitdem leer... ein Nachbar kümmert sich um Post, Heizen und Lüften, ein Psychologe um mich. Aber ohne großen Erfolg bislang...

Ich habe nun endlich das Mietverhältnis gekündigt und quäle mich mit folgendem Problem herum: Wie kann ich ausziehen, ohne die Tiere in die nächste Wohnung mitzuschleppen?! Ich bin drauf und dran, meinen Kram zu verkaufen, also die Möbel, Haushaltsgeräte, Gardinenstangen etc. etc. einem Haushaltsauflöser zu übergeben. Brauchen werde ich aber meine rund 3000 Bücher, Ordner etc., also blöderweise vorwiegend Papier, das Staubläuse ja mögen. Und einige Geschenke, also Lampen, Espressomaschine, ... weil daran Erinnerungen hängen.

Kann man die Sachen irgendwie lausfrei und läuseeierfrei kriegen? In den Backofen? In den Gefrierschrank? Und wie kalt/heiß/lange? Oder bevor die Umzugsfirma kommt, nochmal die Luftfeuchtigkeit redizieren durch Lüften und Hochheizen... aber auf welche Werte?

Ihr werdet meine Reaktion bestimmt als überkandidelt ansehen - aber die Panik ist da und ich weiß absolut nicht, wie ich einen Neuanfang wagen soll mit diesen Sachen... daher großen Dank für Eure Hilfe!

hi kklalias,
über Staubläuse wurde Hier schon dermaßen viel geschrieben das ich mir das jetzt auch mal sparen werde.
Wenn ich das richtig verstanden habe,hast Du Angst das Du Dir die Tierchen mit in die neue Whg.
nimmst.
Das wird etwas schwierig,weil Deine 3000 Bücher ein gutes Biotop für die Tierchen bilden.
Aber Du hattest doch einen Schädlingsbekämpfer da,was rät der, er ist momentan Dein Ansprechpartner.
Wenn ich einen Kunden verarzte dann gebe ich Ihm auch noch ein paar tipps,wie er ein verschleppen verhindern kann.Mit schnell bekämpfen, abkassieren ist die Angelegenheit längst nicht vorbei.

Mal ein Tip kontrolliere einfach mal Deine Bücher,sind dort noch Staubläuse zu finden,dann rufe Deinen SBK an,und lass die Sache nachbessern.Das ist Dein recht.

Also versuche es erstmal über den SBK zu regeln.Dann melde Dich nochmal.

mfg Buz10

Leider habe ich den SBK genau das bereits gefragt; daraufhin er, Mitnehmen sei zwar unwahrscheinlich, aber möglich. Also dezidiert *keine* Auskunft von dem Mann bekommen.
Und was heißt nachbessern? Doch hoffentlich nicht ausnebeln, so dass dann *alles* voller Gift ist, in jeder kleinsten Ritze?!
Oh je...

Hi kklalias,

Du hast doch selber geschrieben das Du Angst hast wenn Du beim Umziehen die Staubläuse
mit in die neue Whg. nimmst.
Es stimmt es ist unwarscheinlich,aber wenn Deine alte Whg. zu feucht ist und die neue es auch wieder ist, dann reichen ein paar von den Staubläusen aus,und binnen kürzester Zeit hast Du wieder eine invasion im Haus.
Also messe die Luftfeuchte in der neuen Whg. 50% und weniger ist gut alles über 55 % ist relativ schlecht.Wenn Du nun mit Chemie nichts am Hut hast,dann setze Deine Bücher doch einfach sehr niedriege Temperaturen aus.( Wertvolle Bücher sind mit Vorsicht zu genießen)Jetzt wäre der richtige Zeitpunktz dafür.Oder lege jedes einzelne in die Microwelle und behandle Sie mit Hitze.( Wertvolle Bücher vorsichtig behandeln).
Aber ich verstehe nicht warum Du so eine Angst vor Chemie hast,Nebelpräparate sind sicher.
Aber ich setze vorraus das es ein Profi macht.
LG Buz10

Hallo kklalias,

die Ausbreitung von Staubläusen ist wirklich abhängig von feuchten Wohnverhältnissen, da sich diese Tiere vorwiegend von Schimmelpilz-Hyphen ernähren. Hier können Maßnahmen wie Warmhalten der Wände durch dauerhaftes Heizen von Herbst bis Frühjahr, kurzzeitiges "Stoßlüften" statt langdauernd offenes Kippfenster, sodass die warme Luft die Feuchtigkeit aufnimmt und nach draußen abtransportiert, sowie Luftzirkulation hinter Schränken und geschlossenen (Bücher-) Regalen, welche geg. abgerückt werden müssen, helfen. Manchmal sind sogar Bausanierende oder Schimmelpilzbekämpfende Maßnahmen durch eine Fachfirma erforderlich.
Bei einem Massenbefall von Staubläusen kann außerdem zur akuten Befallsminderung eine Verneblung durch einen professionellen SBK durchgeführt werden. Viele der hierfür verwendbaren Nebelpräparate sind kurze Zeit nach der Anwendung im direkten Hautkontakt weniger gesundheitsschädlich als diverse Reinigungsmittel (Kontamination offener Lebensmittel sollte vermieden werden).
Vereinzelte Staubläuse können auch manuel oder mit einem Staubsauger bekämpft werden.
Ein gesundheitlicher Schaden durch Staubläuse tritt nur durch direkte Verunreinigung Deiner Lebensmittel (abgestorbene Tiere und Kot) auf.

Vielleicht sind das neben denen von Buz10 ein paar gute Hinweise, um in Deiner alten oder auch in Deiner neuen Wohnung mit der Staublaus-Herausforderung besser umgehen zu können.

Gruß Beastbuster

Vielen Dank an euch!
Pedantisch wie immer, möchte ich noch zwei Dinge genauer nachfragen:

Zum einen: Welcher Temperatur (Hitze oder Kälte) müssen die Sachen denn ausgesetzt sein, damit die Tiere und Eier sterben? Und wie lange? Zum anderen: Wie sieht es mit dem Waschen von Textilien in der Waschmaschine aus - die meisten T-Shirts etc. vertragen ja nur 30 Grad, allenfalls kann man anschließend noch Extraspülen anwählen. Reicht das?

Zum Schluss noch eine moralische Frage, da wäre ich euch dankbar für eure Einschätzung:

Da ich nun ohnehin ausziehe, werde ich mich von einigen Möbeln aus der Studentenzeit trennen: einem Vollholzbett, Billyregalen etc. Normalerweise hätte ich einen Aushang an der Uni gemacht und die Sachen günstig an Studenten abgegeben. Aber nicht dass die dann von mir Läuse kriegen? Ich möchte keinesfalls jemanden so unglücklich machen wie ich es war... und bin... Billy z.B. besteht ja innen aus Papierresten usw. Haltet ihr das als Fachleute für ungefährlich?

Danke für eure Geduld!

Hallo kklalias,

wenn Du Textilien oder etwas Anderes über Wäsche bekämpfungstechnisch behandeln willst, ist eine Temperatur von mindestens 55 °C geboten.
Die angesprochenen Möbel können im Zweifelsfall in den Sperrmüll, oder alternativ die demontierten Einzelteile an den lackierten Seiten abgewischt und an den nicht-lackierten Seiten mit Iso-Propanol (erh. in Apotheken und Malereibetrieben) behandelt werden.

Gruß Beastbuster

Omg!

Im Ernst, das ist ja eine Katastrophe. Was mache ich denn mit Schuhen, Wolle, Seide, Jeans, Kunstfasern etc. etc. - in einem normalen Haushalt lässt sich doch bis auf Bettwäsche und Handtücher *nichts* mit 60 Grad waschen.

Ebenso die Möbel: Wer schraubt denn *jedes* Teil auseinander! Und all das Kleinzeug: Lampen, Bilder etc. etc. hat doch Ritzen und Schräubchen ohne Ende, in denen sich Läuse verkriechen können und in die Ethanol o.ä. nicht kommt.

Entschuldige, das geht absolut nicht gegen dich persönlich, denn du kannst ja an den Tatsachen nichts ändern. Aber was soll man als Betroffener denn nun tatsächlich anfangen? Seinen gesamten Besitz wegschmeißen? Wurde denn da nichts erfunden, was auch praktikabel ist?

Hallo kklalias,

durch die angesprochenen Maßnahmen gegen Schimmelpilze (Warm- und Trockenhalten der betreffenden Zimmer, Luft hinter Schrankwänden etc. zirkulieren lassen, nur kurzes "Stoßlüften" sowie Reinigungsmaßnahmen) lässt sich der Massenbefall an Staubläusen gut in den Griff bekommen.
Die wenigen verbleibenden Tiere kann man natürlich durch Vernebelungen bekämpfen, welche bei fachgerechter Anwendung keinen gesundheitlichen Schaden verursachen. Homöopathische Mittel sind mir hierfür nicht bekannt.
Eins noch: Staubläuse sind keine Gesundheitsschädlinge (Sie übertragen keine Krankheiten, sofern sie nicht die Lebensmittel befallen), keine Lästlinge (Sie stechen oder beißen nicht) sondern "nur" Lästlinge.

Gruß Beastbuster

Hallo kklalias,

sorry, ist schon spät,

ich wollte sagen: "nur" Ekelerreger.

Gruß Beastbuster